Wir haben anlässlich des Pride Months im Juni an unserer Schule LGBT-Progress-Flaggen aufgehängt und Flyer verteilt, um gegen Diskriminierung einzustehen und zu dem Thema aufzuklären.

Infobox
Schule Eckener-Gymnasium
Kontaktdaten Leonard

leonardberinguier@gmail.com

Ziel

Das Ziel des Projekts war es, Aufmerksamkeit für queere Menschen an unserer Schule zu schaffen und gegen Diskriminierung gegenüber dieser einzustehen sowie die Schulgemeinschaft zu stärken. Außerdem sollte das Projekt zum Ende des Schuljahres etwas mehr Farbe in das Schulgebäude bringen. Durch die Wahl der Progress-Flagge sollten auch andere Minderheiten mit eingeschlossen werden. Mit unserem Infoflyer wollten wir außerdem über das Thema aufklären.

Arbeitsprozess

 
So sah der fertige Flyer aus (steht zur Verwendung frei!)

Nach der Idee und einer kleinen Diskussion überlegten wir uns einen ungefähren Plan. Diesen stellten wir in einer GSV-Sitzung vor und ließen unser Projekt von einer Mehrheit legitimieren. Da die Lehrkraft, die bei uns an den GSV-Sitzungen teilnimmt, selbst Interesse an dem Thema und sowieso kein Problem hat, den ein oder anderen Euro auszugeben, bot sie uns an, das Material zu bestellen. Also gingen wir zur Schulleitung und überzeugten sie von der Aktion. Daraufhin suchten wir uns entsprechende Flaggen aus und überlegten uns, wie viele wir brauchen würden (8 große Flaggen und 32 kleine Tischflaggen). Nach der Bestellung schrieben wir den kurzen Text für den Infoflyer und erstellten diesen auf Canva.com. Diesen zeigten wir erneut der Schulleitung, nur um sicherzugehen, dass diese mit allem einverstanden war.

Der Flyer thematisierte:

  1. Was ist der Pride Month?
  2. Geschichte des Pride Month
  3. Warum der Pride Month wichtig ist

Nachdem die Bestellung ankam hängten wir die Flaggen innerhalb eines Tages auf (in einer Freistunde, teilweise der Hofpausen und nach Unterrichtsschluss) und verteilten schon die ersten Infoflyer (auf dem sich allerdings doch noch Rechtschreibfehler fanden; unbedingt dreimal rüberlesen!). Das Aufhängen der Flaggen hatten wir unterschätzt und es dauerte länger als gedacht. Dabei waren wir zwei Zweierteams. Die einen kümmerten sich um die großen Flaggen und die anderen brachten die kleineren Tischflaggen an. Die Leiter, Kabelbinder und Klebeband bekamen wir von unserem Hausmeister. Wir versuchten die Flaggen recht hoch aufzuhängen, sodass sie gut sichtbar und geschützt waren. Am nächsten Tag, als dann alles hing, verteilten wir noch mehr Infoflyer (bei denen die Rechtschreibfehler auch korrigiert waren.

Ergebnis

Auf dem Schulhof sowie im Schulgebäude auf allen Etagen gut sichtbar hingen LGBT-Progress-Flaggen und an vielen Orten kleine LGBT Tischflaggen. Allein die Atmosphäre, wenn man das Foyer betrat, war eine andere: Unsere Schule war bunter. Außerdem war das Thema Gesprächsstoff. Viele Menschen lasen die Infoflyer oder unterhielten sich mit uns. Beispielsweise sprachen wir schon 15 Minuten nachdem die erste Flagge im Foyer hing im Ethikunterricht darüber. Die Aktion bewirkte also, was sie sollte!

Wie schon erwähnt, hielten sich auch nach dem Korrekturlesen ein Rechtschreibfehler in unserem Flyer. Das nächste mal würde ich eher 5 mal gründlich drüberlesen - und das zu einer Uhrzeit zwischen 8-22 Uhr! Außerdem wollten viele Leute gerne eine eigene Tischflagge, zum Beispiel für ihre Klasse. Davon würde ich das nächste mal auf jeden Fall mehr bestellen.

Beim Aufhängen sollte man darauf achten welcher Untergrund geeignet ist. Glastüren sind zum Beispiel super (bei uns ist über der Tür noch eine riesige Scheibe, an die wir die Flaggen gehängt haben). Normale Wände gehen auch. Es gibt allerdings Rigibs-Wände (Dünne Wände) von denen der Putz durch Panzertape abgehen kann.

Weiteres

Es kann sein das ihr sehr positives Feedback von einigen Menschen aber von anderen auch negatives Feedback bis hin zu Beleidigungen bekommt. Klärt vor der Aktion also die Erlaubnis der Schulleitung und lasst das Projekt von der GSV mit einer Mehrheit legitimieren. Das hilft euch, die Aktion zu rechtfertigen. Außderdem solltet ihr immer sachlich bleiben und euch nicht provozieren lassen. Geht in den Dialog mit unaufgeschlossenen Menschen! Wenn ihr keine Lust mehr habt, mit ihnen über eventuell homophobe Ansichten zu diskutieren, gebt ihnen einfach euren Infoflyer in die Hand.

der Autor

Ich bin Leonard und gehe derzeit in die 10. Klasse des Eckener-Gymnaisums. Ich bin schon lange in der SV tätig und derzeit stellvertretender Schulsprecher. Einen Kommentar. den ich bekommen habe als ich die Flaggen aufgehängt habe, werde ich nie vergessen. Alleine dafür hat sich das Projekt gelohnt. Ein Mädchen meinte im Vorbeigehen mit enthusiastischer Stimme: "Ich find das so süß von euch, dass ihr das macht. Danke ey!"